1. Juni 2023 | Anmelden
 
 

Forschungsziele

Mit 60 Fernsehsendern sind 30% der bun­des­deutschen Sender für Lokalfernse­hen in Sach­sen ansäs­sig. Ins­ge­samt sind die neuen Län­der mit 165 Sendern deut­lich dichter abgedeckt als die alten Bun­deslän­der mit 37 Sendern.

Die Lokalsender übernehmen oft­mals Auf­gaben der Infor­ma­tionsver­sorgung, denen der öffentlich-rechtliche Rund­funk nur unzure­ichend nachkom­men kann. Der Mit­teldeutsche Rund­funk (MDR) beispiel­sweise deckt gle­ich drei Bun­deslän­der — Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thürin­gen — ab und stellt für Infor­ma­tio­nen aus Sach­sen ger­ade eine halbe Stunde Sendezeit pro Tag zur Ver­fü­gung. Laut langjähri­gen Medi­aun­ter­suchun­gen hat sich das Lokalfernse­hen im Wet­tbe­werb um die lokalen und regionalen Inhalte den Platz hin­ter der Tageszeitung und noch vor den Lokalra­dios, Wochen­blät­tern und lokalen Inter­ne­tange­boten erkämpft. Jet­zt ste­ht das Lokalfernse­hen an ein­er exis­ten­tiellen Umbruch schwelle, wobei hier gle­ich mehrere Fak­toren aufeinan­der tre­f­fen:

Prob­lem­feld 1:

Die in den let­zten Jahren in allen Medi­en­bere­ichen einge­broch­enen Wer­beein­nah­men erfordern vom Lokalfernse­hen Ratio­nal­isierungs­maß­nah­men. Um Arbeit­splätze zu erhal­ten und gle­ichzeit­ig Wer­beein­nah­men zu steigern, muss bei steigen­der Qual­ität gün­stiger pro­duziert wer­den. Hier­für wer­den senderüber­greifend koop­er­a­tive Struk­turen bei der Pro­duk­tion von Sendun­gen sowie gut archivierte und leicht recher­chier­bare Samm­lun­gen von Sende­ma­te­r­i­al benötigt. Net­zbasierte Pro­duk­tion­sstruk­turen und Videoarchive mit intel­li­gen­ten Such­mech­a­nis­men sind notwendig. Die Prax­is zeigt, dass beson­ders der Retrievalaspekt (Auffind­en abgelegter Medi­en) starkes Verbesserungspo­ten­tial aufweist.

Prob­lem­feld 2:

Bis zum Jahr 2010 muss das momen­tan noch auf analoger Basis sendende Lokalfernse­hen den Umstieg auf Dig­i­talfernse­hen (DVB‑C, DVB‑T) geschafft haben. Dieser Umstieg ist für die Anbi­eter von Lokalfernse­hen auf Grund des hohen tech­nol­o­gis­chen Anspruchs und der Kosten nur im Ver­bund zu schaf­fen. Verbesserte Struk­turen und Meth­o­d­en sollen helfen, den Umstieg  zu ermöglichen.

Prob­lem­feld 3:

Neben der Ausstrahlung als klas­sis­ches Fernse­hen wächst die Bedeu­tung ein­er Ausstrahlung über das Inter­net und ander­er, z.B. mobil­er Medi­en (DVB‑H, DMB). Bei einem zunehmend ort­sun­ab­hängi­gen Medi­enkon­sum wer­den lokale Inhalte immer stärk­er nachge­fragt. Das bedeutet für das Lokalfernse­hen auf­grund der kleinzel­li­gen Struk­tur stärkere Umstel­lun­gen als für die großen Fernse­hanstal­ten. Inhalte müssen für Inter­net-Stream­ing, mobile Anwen­dun­gen und klas­sis­che TV-Geräte auf­bere­it­et wer­den. Das erfordert entsprechende medi­en­spez­i­fis­che Dis­tri­b­u­tion­s­meth­o­d­en.

Die Forscher­gruppe ist so aus­gerichtet, dass die spez­i­fis­chen – für sich genomme­nen sehr het­ero­ge­nen – Forschungs- und Entwick­lung­sprob­leme der kooperieren­den Fir­men mod­u­lar­tig behan­delt wer­den. Die Fir­men wer­den durch die Exper­tise der Forscher­gruppe über eine Forschung­shürde gebracht, die sie allein nicht bewälti­gen kön­nten.

 
 
Projektgeber
Projektnehmer
Technische Universität Chemnitz sachsMedia ist eine Initiative der Professur Medieninformatik der TU Chemnitz
Kontakt
Dipl.-Inf. Jens Kürsten
Technische Universität Chemnitz
Fakultät für Informatik
Professur Medieninformatik
Straße der Nationen 62
09111 Chemnitz